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Was sind otoakustische Emissionen?

Bei otoakustischen Emissionen (Abkürzung OAE) handelt es sich um Schallsignale, die beim Hörvorgang im Innenohr entstehen und über das Mittelohr und den Gehörgang nach außen abgestrahlt werden. Sie sind wahrscheinlich auf Bewegungen der Sinneszellen im Innenohr, der sog. Haarzellen, zurückzuführen und dienen möglicherweise der Schallverstärkung.

Über eine Gehörgangssonde können otoakustische Emissionen mit einem Miniaturmikrophon aufgenommen, verstärkt und mit Hilfe eines Mittelungsverfahrens registriert werden. Diese Messung ist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten je Ohr. Sie kann bereits bei Neugeborenen eingesetzt werden. Die Methode der OAE-Messung wird u.a. beim Neugeborenen-Hörscreening eingesetzt. Die otoakustischen Emissionen fehlen bei einer Innenohrschwerhörigkeit mit Schädigung der äußeren Haarzellen, aber auch bei einer Störung des Schalltransportes, z. B. durch einen Mittelohrerguß. Bei zentral bedingter Schwerhörigkeit (z. B. Schädigung des Hörnerven oder der Hörbahn) bleiben sie erhalten. Man unterscheidet spontane OAE, die ohne vorherige Beschallung auftreten, und OAE, die durch Beschallung ausgelöst werden (transitorische OAE bzw. TEOAE durch einen kurzen Klick-Reiz, Distorsionsprodukt-OAE bzw. DPOAE durch sich überlagernde Dauertöne).

(A. Lamprecht-Dinnesen)