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Was ist eine Stroboskopie?

Die Laryngo-Stroboskopie beleuchtet die Stimmlippen mit schwingungssynchronem Blitzlicht. Sie dient der Sichtbarmachung normaler und pathologischer Schwingungsverläufe der Stimmlippen während der Stimmgebung. Sie ist eine weltweit anerkannte und unersetzbare Routineuntersuchung in der phoniatrisch-pädaudiologischen Praxis und erfordert ein grundsätzliches theoretisches und praktisches Wissen aus dem Fachgebiet der Phoniatrie und Pädaudioloigie. Sie ist immer Bestandteil einer mehrdimensionalen Stimmdiagnostik („Bausteindiagnostik“), d.h., Diagnosen allein aus einem stroboskopischen Befund zu stellen, ist meist nicht möglich.

Die qualitative stroboskopische Schwingungsanalyse der Stimmlippen beruht auf folgenden Beurteilungskriterien: Glotttisschluß, Amplitude, Symmetrie, Periodizität, Regularität, Randkantenverschiebung und ggf. phonatorischer Stillstand. Ziel der quantitativen Beurteilung des stroboskopischen Befundes ist die genaue Beschreibung der einzelnen Schwingungsphasen der Stimmlippen. Auf diesem Gebiet wird derzeit intensiv geforscht.

Anwendungsgebiete der Stroboskopie sind organische Stimmstörungen (u.a. Stimmlippenknötchen, Stimmlippenzysten, Stimmlippenlähmungen, chronische Laryngitis, Hyperkeratose, Leukoplakie und frühe Verlaufsformen von glottischen Karzinomen sowie funktionelle Stimmstimmstörungen (sog. hyper-und hypofunktionelle Dysphonie).

Eine Bewertung der Stimmlippenschwingungen während der Stimmgebung auf der Basis der neuen Hochgeschwindigkeits-Kinematographie oder -Glottographie würde die Aussagekraft der stroboskopischen Untersuchung bei weitem übertreffen. Aufgrund der zur Zeit hohen Kosten hat sich das Verfahren bis heute (noch) nicht zu einer Routinemethode entwickelt. Die Phoniatrie und Pädaudiologie als wissenschaftliche Disziplin ist jedoch intensiv mit der Weiterentwicklung dieser Methode beschäftigt.

(G. Böhme)