|
Grundsätzlich
gilt:
![](../../../Graphics/BlurMetalDg8.gif) |
|
Das gleiche
Medikament kann in der gleichen Dosierung bei verschiedenen Menschen
unterschiedliche Wirkungen und Nebenwirkungen hervorrufen. |
|
![](../../../Graphics/BlurMetalDg8.gif) |
|
Es gibt bei jedem Medikament
dosisabhängige und dosisunabhängige Wirkungen. Im Einzelfall
kann eine unerwuenschte Wirkung ebenso bei Ueberdosierung (einem "Zuviel")
auftreten als auch bei einer unter Umständen nur einmaligen,
normal dosierten Gabe. Letzteres gilt vor allem fuer allergische Reaktionen. |
|
![](../../../Graphics/BlurMetalDg8.gif) |
|
Medikamente haben meist
komplexe Wirkungen auf verschiedene Funktionssysteme im Körper.
Wir unterscheiden zwischen gewuenschten Wirkungen und (unerwuenschten
) Nebenwirkungen. Letztere werden auf den Medikamentenbeipackzetteln
(Patienteninformationen) angegeben. |
|
Praktische bedeutsame (Neben-)Wirkungen
von Medikamenten auf die Stimmfunktion können wie folgt unterschieden
werden:
1. |
Beeinträchtigung der fuer die Stimmfunktion
wichtigen Koordinationsmechanismen des Zentralnervensystems
Hierher gehören antriebssteigernde Mittel ("Stimulanzien")
und Appetitszuegler (Amphetamine), aber auch Schlaf- und Beruhigungsmittel
(Benzodiazepine, Barbiturate) sowie Mittel zur Kontrolle des "Lampenfiebers"
(sog. Beta-Blocker). Sprays, Gurgel-Lösungen und Lutschtabletten
zur Behandlung von Erkältungen enthalten oft örtliche Betäubungsmittel
(Benzocain), welche die Eigenwahrnehmung der muskulären Spannung
im Stimmapparat stören. |
2. |
Beeinflussung der Schleimhautsekrete in den oberen Luftwegen
Vor allem die Minderung der Schleimproduktion wird als Trockenheitsgefuehl
oder unbestimmte Missempfindung wahrgenommen und kann zu einer erheblichen
Stimmbeeinträchtigung fuehren. Medikamente gegen allergische
Erkrankungen wie z.B. Heuschnupfen (die von Sängern häufig
auch zur bewussten Reduzierung von störenden Schleimbildungen
eingenommen werden), gehören hierher (Diphenhydramin). Mittel
gegen Bluthochdruck (Clonidin), Hustenreizdämpfer (Codein), stimmungsaufhellende
Medikamente (Amitryptilin) können ebenso wie der Gebrauch alkoholischer
Lösungen bei Mundspuelungen und Inhalationen die Schleimhauttrockenheit
steigern. |
3. |
Strukturelle bzw. Gewebeveränderungen an den Stimmlippen
Veränderungen in Masse, Elastizität und damit Schwingungsfähigkeit
der Stimmlippen können durch Hormonpräparate hervorgerufen
werden, die in "Muskelaufbau-"Mitteln, Medikamenten zur
Behandlung der Klimakteriumsbeschwerden sowie Antikonzeptiva ("Pille")
enthalten sind. Gewarnt werden muss auch vor dem unkritischen Gebrauch
von bestimmten Schmerzmitteln (Azetylsalizylsäure), deren blutgerinnungshemmende
Nebenwirkung zu Einblutungen in die Stimmlippen (insbesondere bei
Sängerinnen) fuehren kann. |
Da Medikamenten-Nebenwirkungen sich im
Beginn durch ganz uncharakteristische Beschwerden äussern können,
ist eine subtile Untersuchung des Stimmorgans oft der entscheidende Diagnose-Schritt.
Die spezielle Sachkompetenz des Phoniaters sowie moderne Untersuchungsmethoden
wie Video-Laryngostroboskopie und Stimmschallanalyse schaffen daher beste
Voraussetzungen gerade fuer die Behandlung von professionellen Stimmnutzern
wie Sängern, Schauspielern und Lehrern. Detaillierte Informationen
finden Sie u.a. unter: http://www.ncvs.org/clinicians/rx.html.
|