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Wie behandelt man heute Kehlkopfkrebs?

Kehlkopf-Krebs (Larynx-Karzinom) wird heute zunehmend häufiger mikrochirurgisch von innen (endolaryngeal) mit Zugang durch den Mund (peroral) operiert, sofern Ausmaß wie Lokalisation des Tumors die Vermeidung einer totalen Kehlkopfentfernung (Laryngektomie) erlauben. Dieses „minimal-invasive“ Konzept entfernt den Tumor in der gleichen, histologisch gesicherten Radikalität und Sicherheit („im Gesunden“) wie bei allen anderen Konzepten, erhält aber den Kehlkopf und benötigt deshalb keinen Luftröhrenschnitt (Tracheotomie). Es beläßt zugleich ”“ und dies ist entscheidend – alles gesunde Gewebe und vermeidet hierdurch weitmöglichst ein chirurgisches Overtreatment, soweit dies unter strikter Beachtung der gesicherten Tumorentfernung überhaupt vertretbar ist.

Mit dieser neuen mikrochirurgischen Strategie gewinnt die Orientierung solcher Konzepte auch am postoperativen Funktionserhalt zunehmende Bedeutung. Den so operierten Patienten bereiten nach der Operation Schlucken und Atmung nur selten mittel- oder gar längerfristige Probleme. Postoperativ im Vordergrund steht eindeutig die Störung der Stimmfunktion, wie sie bei jeder Form der heilenden (kurativen) Chirurgie von Kehlkopfkrebs prinzipiell unvermeidlich und in ihrer graduellen Ausprägung naturgemäß abhängig ist von Art, Größe und Lokalisation des Tumors.

Der Kehlkopf ist um so sicherer und die Stimme um so besser zu erhalten, je früher der Tumor entdeckt wird und je weniger Gewebe operativ entfernt werden muß.. Deshalb sollte jede Heiserkeit, die länger als 3 Wochen bestehen bleibt, fachärztlich abgeklärt werden. Zögern Sie deshalb nicht, frühzeitig zum Facharzt zu gehen.

(E. Kruse)

Literatur

Kruse, E., Bender, E., Steiner, W.: Die Stimme bleibt. Funktionale Stimmrehabilitation nach Kehlkopfkrebs. Medien in der Medizin, Georg-August-Universität Göttingen, 1997

Steiner, W. (Hrsg): Endoskopische Laserchirurgie der oberen Luft- und Speisewege. Thieme Verlag, Stuttgart New York, 1997